Alle Jahre wieder wird im Zuge der Brandursachenermittlung festgestellt, dass in der Advents -und Weihnachtszeit die Brandereignisse in privaten Haushalten sprunghaft ansteigen.
Durch Kerzen ausgelöste Brände gehören zu einer der häufigsten Brandursachen in Tirol. Doch mit einigen wenigen Tipps zur Brandverhütung lässt sich das Brandrisiko in der vermeintlich ruhigsten Zeit des Jahres erheblich senken!
Vergesslichkeit und Unachtsamkeit sind Verursacher Nummer 1
Eine Kerze an sich ist nicht wirklich gefährlich – die eigentliche Gefahr liegt in der mangelnden Vorsicht bei der Handhabung offener Flammen. Deshalb sollten brennende Kerzen keinesfalls über einen längeren Zeitraum unbeaufsichtigt bleiben. In vielen Fällen werden die brennenden Kerzen jedoch schlichtweg vergessen. Deswegen solle man beim Zubettgehen unbedingt schauen, ob noch eine Kerze brennt.
Außerdem sollte immer ein möglichst großer Abstand zwischen Kerzen und allen brennbaren Materialien (wie zum Beispiel Christbaumzweigen, Dekorationsgegenstanden, usw.) liegen. Die Verwendung nicht-brennbarer Unterlagen aus Keramik, Porzellan, Metall, usw. bietet zusätzlichen Schutz.
Dies gilt auch für das Aufstellen von Laternen im Freien. Hier sollte ein Abstand von mindestens fünf Zentimetern zu Fassaden eingehalten werden, da sich ansonsten durch die Strahlungswärme der Kerze in der Laterne die Hauswand entzünden kann und dies zu massiven Brandfolgen führt.
Dass Teelichter anstelle von Kerzen durch ihr Behältnis besonders geschützt sind, ist ein Irrglaube: Die Temperaturen sind annähernd ident und die Aluminiumbehälter könnten auch durchschmelzen, wenn ein Mangel im Teelicht vorliegt. Zudem werden Teelichter oft in großer Zahl und auf Fenstersimsen mit Vorhängen aufgestellt. Da braucht es nur einen geringen Windstoß und die Vorhänge können sich entzünden.
Lichterketten – eine sichere Alternative, aber Vorsicht!
Elektrisches Kerzenlicht gilt als die sichere Alternative zur Wachskerze. Aber das ist nicht immer automatisch richtig:
Es sollten keine Billigprodukte gekauft werden. Und wer wirklich auf Nummer sicher gehen will, greift zu Lichterketten mit LED-Technologie. Produkte, die nicht den Mindestvorgaben der EU entsprechen, können gefährlich werden. Es besteht die Gefahr von Stromschlägen oder Verbrennungen sowie von hohen Temperaturen von bis zu 240 Grad Celsius, die manche Lichterketten erreichen können. Das ist heiß genug, um Materialien in der unmittelbaren Umgebung in Brand zu setzen. Um qualitativ geprüfte Produkte zu erwerben, sollte beim Kauf jedenfalls auf das Zeichen „geprüfte Sicherheit“, sowie das Vorhandensein der Herstellerangaben auf der Verpackung geachtet werden. Defekte Lämpchen bzw. ein beschädigtes Kabel können ebenso zu einem Brand führen. Man neigt auch dazu die Lichterketten das ganze Jahr montiert zu lassen. Dadurch wird die Kabelisolierung porös und brandgefährlich. Weiters sollte unbedingt darauf geachtet werden, ob die die Lichterketten auch für den Außen- oder Innenbereich zugelassen sind.
Der beste Schutz für Zuhause
Durch einen vorhandenen Feuerlöscher oder eine Löschdecke kann man Entstehungsbrände eindämmen. Diese erste Löschhilfe sollte generell in keinem Haushalt fehlen.
Unterschätzt wird in diesem Zusammenhang auch oft die Wichtigkeit von Rauchwarnmeldern.
Im Schlaf schläft auch der Geruchssinn. Deshalb riecht man auch nicht wenn es brennt. Einmal abgesehen davon, dass Heimrauchmelder seit 2008 bei Neu- Zu und Umbauten vorgeschrieben sind und das Vorhandensein nicht nur in der Weihnachtszeit Sinn macht, ergeht der Appell an die Tiroler Bevölkerung, die kleinen Lebensretter in Wohnräumen zu installieren.
Vor ein paar Jahren entstand in Deutschland ein Brand, bei dem zwei Kinder wegen eines brennenden Adventkranzes ums Leben kamen. Der Adventkranz hatte durch eine Kerze Feuer gefangen, als die Kinder schliefen. Sie sind aufgrund der massiven Rauchgasvergiftungen verstorben.
Sollten Sie noch keinen elektronischen Lebensretter besitzen, wäre dies ein sinnvoller Sicherheitswunsch an das Christkind, um Sie und Ihre Familien nachhaltig zu schützen.
Hier der Link dazu:
Ing. Rene Staudacher und Daniela Kluckner